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Von der Forschung in die Praxis: Unsere neuen Studien und Erkenntnisse zur Notfallversorgung

Foto: Freepik

In den vergangenen Wochen wurden zwei neue Studien veröffentlicht, an denen wir maßgeblich beteiligt waren. Beide Arbeiten erschienen in anerkannten Fachzeitschriften und beschäftigen sich mit Fragen, die den Alltag von Notärzten und Rettungsfachpersonal unmittelbar betreffen:

  • Wie können medizinische Daten so aufbereitet werden, dass sie sowohl für Ärzte verständlich als auch für Maschinen lesbar sind?
  • Wann ist der Einsatz eines Notarztes notwendig und wie lässt sich das vorab erkennen?

Patientendaten lesbar machen – für Mensch und Maschine

Die erste Studie beschäftigt sich mit der Interoperabilität von Dokumenten im medizinischen Umfeld. Patientendaten werden häufig noch als PDF-Dokumente weitergeben. So sind sie zwar für das Personal gut lesbar, nicht jedoch für Maschinen. Ein automatisiertes Auslesen und Verarbeiten der Daten ist damit nur bedingt möglich.

Als Lösungsansatz wurde für die Studie die Integration sogenannter FHIR-Bundles in PDF-Dokumenten evaluiert. FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources) ist ein gängiger, leicht zu implementierender Standard zum Austausch von Daten zwischen verschiedenen Systemen.

Auf diese Weise bleiben die Daten für das Personal wie gewohnt lesbar, können aber gleichzeitig von den Computersystemen strukturiert weiterverarbeitet werden. Dieser Ansatz ermöglicht eine schrittweise Digitalisierung der Prozesse, ohne den Arbeitsalltag abrupt zu verändern – ein wichtiger Vorteil für die Praxis.

Die Studie „Embedding FHIR in Medical PDF: A Migration Path for Interoperable Documentation" wurde im E-Book "German Medical Data Sciences 2025: GMDS Illuminates Health" veröffentlicht.

Wann ist ein Notarzteinsatz notwendig?

Die zweite Studie beleuchtet den Einsatz von Notärzten in der rettungsdienstlichen Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS). Bisher kommt es bei Rettungseinsätzen mit der (Verdachts-)Diagnose ACS überdurchschnittlich häufig zu einer Beteiligung von Notärzten.

Vor dem Hintergrund sparsam mit begrenzten Personalressourcen umzugehen und diese gezielt einzusetzen, wo sie tatsächlich benötigt werden, stellt sich deshalb die Frage: Lässt sich vorab erkennen, ob eine notärztliche Maßnahme wirklich notwendig ist?

Auf Basis einer Beobachtungsstudie konnte festgestellt werden, dass nur in 2,5 % Prozent der Verdachtsfälle tatsächlich Maßnahmen nötig waren, für die ein Notarzt erforderlich ist. Zudem konnten relevante Prädikatoren identifiziert werden, die Hinweise darauf geben können, ob ein Notarzteinsatz nötig wird, z. B. bei Bewusstseinsstörungen oder Atemproblemen. Voraussetzung für eine Beurteilung der Notwendigkeit eines Notarztes ist jedoch eine entsprechende Dokumentation der Befunde.

Die Publikation zur Studie „Notärztliche Maßnahmen bei der Versorgung von Patient:innen mit akutem Koronarsyndrom" erschien in der August-Ausgabe des Fachmagazins „Medizinische Klinik – Intensivmedizin und Notfallmedizin".

Die Ergebnisse beider Studien liefern uns neue Impulse für unsere tägliche Arbeit und zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis ist. Wir verstehen uns hier als Brücke und Kümmerer und bringen unser Know-how gerne in Fachpublikationen ein. Kommen Sie dazu gerne auf unser Expertenteam zu.

Eine Übersicht weiterer Publikationen, an denen unser Team beteiligt war, finden Sie hier.

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