Szenario: Katastrophenschutz
Technische Lösungsansätze für die Unterstützung pflege- und hilfebedürftiger Menschen im Krisen- und Katastrophenfall

Motivation
Maßnahmen zur Vorsorge, Bewältigung und Nachsorge in Katastrophensituationen.

Problembeschreibung
Bedarfsgerechte Versorgung durch moderne Technologien aufrechthalten

Lösungsansätze
Lösungsansätze teilen sich in unterschiedliche technische Funktionsbereiche auf.
Sie können den einzelnen Phasen des Katastrophenschutzes zugeordnet werden.

Vorsorge
Für die Vorsorge lassen sich Lösungsansätze zur Aufklärung, dem Monitoring
sowie der sozialen Vernetzung einsetzen.

Über Apps und Smartphones beziehungsweise über das Internet gibt es die Möglichkeit, Informationen zeit- und ortsunabhängig bereitzustellen. Damit können beispielsweise Leitfäden zur Katastrophen- und Krisenvorsorge inklusive allgemeiner Verhaltensregeln bei verschiedenen Notfallszenarien auch ohne Internetverbindung zugänglich sein. Darüber hinaus können Handlungsempfehlungen bereitgestellt und kommuniziert werden.

Der Begriff Monitoring bezieht sich hauptsächlich auf die Verknüpfung des Alltags mit Technik, insbesondere im Zusammenhang mit AAL im häuslichen Umfeld, um Sicherheit und Transparenz zu gewährleisten und in heiklen Situationen früh agieren zu können. Eine Grundlage hierzu bieten technische Systeme, die unter anderem gemeinsam mit Smartphones, Tablets und Sensoren die häusliche Umgebung und den Gesundheitszustand von Patienten überwachen und steuern. Sensorsysteme können so Haushaltsgeräte verwalten, die Medikation von Patienten unterstützen sowie Notfallsituationen automatisch erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten z. B. Rettungskräfte, Verwandte oder verantwortliche Pfleger alarmieren.

Ein als besonders relevant erachteter Aspekt der Resilienz ist eine stabile soziale Vernetzung. Darunter versteht sich zum einen die Überbrückung von räumlichen Entfernungen für die Kommunikation mit Freunden oder anderen Gleichgesinnten – ermöglicht durch technische Plattformen mit deren Hilfe man sich über alltägliche Themen, persönliche und gesundheitliche Anliegen austauschen kann. Ein weiterer Punkt zur sozialen Unterstützung ist die Stärkung bürgerschaftlicher und nachbarschaftlicher Engagements.
Bewältigung
In der Bewältigungsphase kommen verschiedene Lösungsansätze zum Einsatz,
die Hilfs und Rettungskräfte bei ihrer Arbeit unterstützen.

Die Funktionalität der Alarmierung umfasst die Warnung und das Erreichen der breiten Bevölkerung mit hör-, sicht- und teilweise auch fühlbaren Warnsignalen. Die Warnung erfolgt in erster Linie mittels Sirenen und Lichtsignalen; und kann durch multimediale Wege unterstützt werden. Diese umfassen das Fernsehen und Radio sowie technische Möglichkeiten zum Empfang z. B. Apps, SMS Verteiler, Pager bzw. Funkempfänger, regionale digitale Werbetafeln und Rauchmelder mit Lautsprecherfunktion. Des Weiteren können offizielle ortsbezogene Warnmeldungen (z. B. des Deutschen Wetterdienstes) bei bevorstehenden Naturkatastrophen eingebunden werden.

In Alltagssituationen, wie zuhause und unterwegs, sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Auto, kann eine unerwartete Situation eintreten und verlangt die Möglichkeit des Notrufes über Mobilfunk oder Festnetz und eventuell einer Lokalisierung, sprich Ortung der Person in Notlage per GPS. Je nach Umstand, kann ein Notruf nicht mehr von der betroffenen Person selbst abgesetzt werden. Hier kommen Geräte in Frage, die die Notfallsituation erkennen und den Notruf eigenständig absetzen.

Im Ablauf einer Katastrophe ist eine Lageübersicht über den Verlauf und den aktuellen Stand u. a. zu personellen und materiellen Ressourcen der Rettungskräfte wichtig. Technische Unterstützung erfolgt durch digitale Lagepläne und Einsatztagebücher sowie mittels mobiler Kameras, um bessere Entscheidungen von Schutz- und Rettungsmaßnahmen vor Ort veranlassen zu können. Verschiedene Software-Systeme unterstützen bei der Einsatzplanung und optimieren Abläufe in Notfallsituationen.

Eine robuste und einfache Kommunikation ist wichtig für die Bewältigungsphase. So müssen Einsatzkräfte und auch Betroffene ihren aktuellen Status und Stand kommunizieren und Informationen für ihre Aktionen einholen können. Klassisch dienen Telefon, Mobilfunk und Paging zur Kommunikation im Katastrophenfall. Besonders Paging als möglichst ausfallsichere Technik spielt für Behörden mit Sicherheitsaufgaben eine wichtige Rolle. Soziale Medien sind als zusätzlicher Kanal zur Kommunikation von Betroffenen und Außenstehenden im Krisen- und Katastrophenfall geeignet. Neben allgemeinen Informationen über das Verhalten in Krisenfällen können Soziale Medien auch die Einschätzung über das Ausmaß für Betroffene darstellen. Krisenstäbe können frühzeitig an Fotos, Videos und Augenzeugenberichte o. ä. gelangen.

Im Fall eines Großalarms sollen Zivilpotenziale, wie Freiwillige aus der Bevölkerung mobilisiert und koordiniert werden, um sie zielgenau als reale Hilfskraft einzusetzen. Diese können sowohl als Ersthelfer eingesetzt werden um lebenserhaltende Maßnahmen durchzuführen, können aber auch im Hintergrund bei der Versorgung von besonderen Personengruppen, wie Hilfe- und Pflegebedürftigen eingesetzt werden.

Viele elektronischen Geräte ohne möglichen Batterie- oder Akkubetrieb sind im Fall eines Stromausfalles nicht mehr nutzbar. Hält eine Krise länger an, ist auch die Aufladung von Batterien bzw. Akkus notwendig. In Einsatz kommen üblicherweise Notstromaggregate bzw. Geräte für unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV). Zudem gibt es Akkusteckdosen, die eine kurze Zeit nach dem Stromausfall wie normale Steckdosen funktionieren. Es gibt außerdem tragbare Akkugeräte, sogenannte Powerbanks, die Mobiltelefone mehrfach erneut laden können.
Nachsorge
Die Lösungsansätze der Nachsorge umfassen die Dokumentation des Geschehenen
und die psychologische Betreuung.

Auch nach der Katastrophe ist die Dokumentation bzw. Rekonstruktion der Vorgehensweise während der Katastrophe, sowie die Feststellung des Schadensausmaßes eine Notwendigkeit, die technisch unterstützt werden kann. Unter Dokumentation fallen hier z. B. Übersichten über verwendete Ressourcen und Einsatztagebücher.

Die Behandlung von psychologischen Folgen und die Möglichkeit, über Erlebtes zu sprechen, ist essenzieller Teil der Nachsorge für Betroffene und Helfer. Technische Unterstützung finden sich bei Internetdiensten zur Therapie und Traumabewältigung mit Fachkräften per Video und Chat. Ergänzend hierzu ist der Austausch mit Personen, die sich in ähnlichen Situationen befinden.
Fallbeispiele
Einige Lösungsansätze konnten bereits in Krisensimulationen und der Praxis umgesetzt werden.
Wir stellen Ihnen eine Auswahl an Fallbeispielen vor.

NINA

Copilot

ALADIEN

Quartrback

FirstAED

Mobikat
Logbuch
Was sie sonst noch zum Thema Katastrophenschutz interessieren könnte, haben wir hier zusammengestellt.
Eine Garantie auf Vollständigkeit und Aktualität können wir nicht geben.
- Projektwebseite des Projektes KOPHIS Weiterlesen
- Informationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu KOPHIS Weiterlesen
- Projektwebseite des Projektes AUPIK Weiterlesen
- Modulares Warnsysteme "MoWaS" des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Weiterlesen
- Aktuelle Warnmeldungen in Deutschland Weiterlesen