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Positionspapier: Stadt-Land-Gefälle im medizinischen Digitalisierungsprozess berücksichtigen

Foto: Canva

Eine zeit- und ortsunabhängige Gesundheitsversorgung, die Patientinnen und Patienten in ländlichen und städtischen Regionen gleichermaßen erreicht, ist die Vision der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin (DGTelemed). Das aktuelle Positionspapier skizziert die Rahmenbedingungen einer flächendeckenden Implementierung der Telemedizin im Versorgungsalltag ebenso wie digitale Handlungsbedarfe und Entwicklungspotenziale.

Als zentrale Forderung nennt die DGTelemed eine wohnortunabhängige Versorgungsqualität und -gleichheit, in deren Rahmen ein Stadt-Land-Gefälle nicht existieren darf. Die Telemedizin gilt dabei als tragendes Element, dass die Versorgung sowohl zwischen den Sektoren als auch den Professionen digital unterstützt. Um dieses Ziel zu erreichen, sind angemessene Zielvorstellungen und eine Digitalstrategie von großer Bedeutung genauso wie sichere finanzielle und rechtliche Grundlagen.

Die Ausführungen der DGTelemed verweisen auf das Potenzial der Telemedizin für haus- und fachärztliche Praxen: Die telemedizinische Unterstützung könnte den medizinischen Alltag durch flexiblere Arbeitsstrukturen des Personals sowie die Delegation von nicht-ärztlichen Leistungen an medizinische Fachangestellte entlasten und zugleich durch Telekonsile den fachübergreifenden Austausch von Ärztinnen und Ärzten fördern.

Des Weiteren wird im Positionspapier auf wichtige Faktoren hingewiesen, die für eine erfolgreiche Zugänglichkeit auf Patientenseite und die Stiftung eines Mehrwertes beachtet werden sollten. Dazu zählt die Usability als Voraussetzung für die Akzeptanz digitaler Anwendungen, indem diese etwa auf Smartphones im Alltag nutzbar sind. Die digitalen Endgeräte sollten sich in puncto Handhabung auch an den Bedürfnissen von Seniorinnen und Senioren orientieren. Insbesondere die kommunale Steuerung regionaler Versorgungsnetzwerke kommt der älteren Bevölkerung durch die Vermeidung langer Wartezeiten und Anfahrten zugute.

Der gesellschaftliche Wandel fordert so angesichts der zunehmenden digitalen Affinität und des Mangels an Ärztinnen und Ärzten in ländlichen Regionen eine intersektorale und interprofessionelle Versorgung auf telemedizinischer Basis, so das Positionspapier der DGTelemed.

Alle weiteren Positionen können Sie online im Positionspapier „Telemedizin zu den Patient:innen bringen" auf der Webseite der DGTelemed nachlesen.

Der 13. Nationale Fachkongress Telemedizin am 16. Und 17. Mai 2023 in Berlin führt diese Debatte und viele weitere interessante Themen fort. Mehr dazu erfahren Sie auf der Veranstaltungswebseite.