Von Ann-Kathrin Riedl auf Dienstag, 06. Mai 2025
Kategorie: Vernetzte Medizin

Projektstart „Telemedizinische Versorgung für Alten- und Pflegeheime im Landkreis Traunstein“

Mitte März fiel im Landkreis Traunstein in Oberbayern der Startschuss für das neue Projekt „Telemedizinische Versorgung für Alten- und Pflegeheime im Landkreis Traunstein". Die Pflegeheime in Inzell, Palling und Ruhpolding wurden im Rahmen des Telemedizinprojekts mit unserem MIA-System ausgestattet und erhielten jeweils ein Tablet mit SIM-Karte sowie ergänzend ein mobiles EKG-Gerät, Pulsoximeter, Blutdruckmessgerät und Blutzuckermessgerät. Die entsprechenden Schulungen fanden in den vergangenen Wochen in mehreren Online-Sitzungen für die ins Projekt eingeschlossenen Pflegeheime, Hausärzte sowie die Zentrale Notaufnahme (ZNA) statt.

Ziel des Projekts ist es, Pflegeheimbewohnern bei unklaren, nicht akuten medizinischen Veränderungen eine schnelle und effiziente telemedizinische Behandlung durch den jeweiligen Hausarzt zu ermöglichen. Ändert sich der Gesundheitszustand der Bewohner und ist kein Arzt verfügbar, dann setzen Pflegefachkräfte, die allein über das weitere Vorgehen entscheiden müssen, im Zweifelsfall oft einen Notruf ab. Durch telemedizinische Lösungen sollen die Versorgungsmöglichkeiten für die Bewohner optimiert und unnötige Krankenhauseinweisungen umgangen werden. Die Pflegekräfte können mit unserem im Projekt eingesetzten MIA System selbstständig wichtige Vitaldaten, wie den Blutdruck oder die Sauerstoffsättigung erheben oder ein EKG durchführen und an einen der angebundenen Hausärzte schicken. Dieser steht dann auch per Video zum Austausch zur Verfügung und kann anhand der übermittelten Informationen entscheiden, ob eine Einweisung ins Krankenhaus oder beispielsweise nur eine Medikamentenanpassung erforderlich ist.

Durch die telemedizinische Zusammenarbeit entstehen Vorteile für alle Beteiligten: Pflegeheimbewohner sind weniger oft dem Stress eines Transports ins Krankenhaus ausgesetzt. Pflegefachkräfte profitieren von der Stärkung der eigenen Kompetenz und für die Hausärzte, Rettungsdienste und ZNA erfolgen Entlastungen, indem zeitintensive Fahrten vermieden und nur tatsächlich erforderliche Einsätze durchgeführt werden.

Das Projekt erfolgt unter der wissenschaftlichen Leitung der Technischen Universität München (TUM) in Zusammenarbeit mit regionalen Ärzten, Pflegeeinrichtungen und Kliniken. Das ZTM stellt als Technikpartner für das Projekt die telemedizinische Ausstattung bereit und kümmert sich um den Support und die Wartung der telemedizinischen Systeme.

Wir freuen uns, dieses Projekt begleiten zu dürfen und damit einen Beitrag zur Versorgung von Pflegeheimbewohnern zu leisten. Einen Überblick über unsere aktuellen Projekte finden Sie auf unserer Webseite.