Kommunikation ist das "A und O" in einem Notfalleinsatz. Die übliche Kommunikation zwischen Rettungsdienst, Leitstelle und Klinik ist das Mobiltelefon. Dabei treten häufig Missverständnisse (u.a. falscher Patientenname, unpassende Alarmierung des Schockraums) auf.
Durch eine standardisierte und digitale Kommunikationskultur sprechen alle Prozessbeteiligten die gleiche Sprache. Damit entstehen keine „Stille Post“-Effekte bei der Voranmeldung und Übergabe.
Die Notaufnahme erhält durch die frühzeitige bedeutungsvolle Information und Alarmierung einen relevanten Zeit- und Informationsvorsprung.
Der Rettungsdienst wird als innovativer Partner geschätzt. Vollständige Angaben verbessern die Einschätzung der Behandlungsdringlichkeit und es werden insgesamt weniger Telefonate für Abstimmungen mit dem Rettungsdienst nötig. Telefonate können auf das nötigste reduziert werden, z.B. bei Rückfragen des aufnehmenden Arztes bei Unklarheiten.
Digitales Notfallmanagement führt nachweislich zu Vermeidungen von Übernahme- und Organisationsverschulden und steigert die Akzeptanz für digitale Einsatzdokumentation.
Dass der Rettungsdienst mit der Klinik schon vorab kommuniziert, ist bereits für den akuten Schlaganfall sowie für den ST-Hebungsinfarkt international empfohlen und evidenzbasiert. Durch die telemedizinische Voranmeldung und intelligente Alarmierungskette in der Notaufnahme ist jeder Beteiligte bestens informiert. Das führt dazu, dass der Rettungsdienst mit seinem Notfallpatienten bereits erwartet wird und sich dadurch geringere Wartezeiten in Notaufnahmen ergeben. Die Verfügbarkeit eines Notarztes oder Facharztes wird deutlich gesteigert und reduziert Vorhaltekosten.
Die Übergabe gestaltet sich präzise und zielführend. Die Kombination von digitalen Komponenten mit Qualitätsstrategien (u.a. Direkt-ins-CT oder regionale Transportstrategien) haben nachweislich einen positiven Einfluss auf die Versorgungsqualität. Bei zeitkritischen Krankheitsbildern, u.a. bei Schlaganfall, Epilepsie, Herzinfarkt und bei Traumapatienten konnten in Studien signifikant bessere Endpunkte erzielt werden.
Beim akuten neurologischen Defizit mit Verdacht auf einen Schlaganfall hat der Patient eine signifikant höhere Chance, innerhalb von 10 Minuten eine Bildgebung und innerhalb von 20 Minuten eine Thrombolyse zu erhalten. Damit werden Benchmark-Kriterien deutlich leichter einzuhalten und für den Patienten eine höhere Lebensqualität und weniger Invalidität möglich.
Das digitale Notfallmanagement bietet maximale Flexibilität durch Schnittstellen zu diversen Medizinprodukten oder Krankenhausinformationssystemen und individuelle Anpassungsmöglichkeiten an die vorhandene IT-Infrastruktur. Dadurch können Einsatzprotokolle und Voranmeldedaten des Rettungsdienstes digital in die Patientenakte übernommen werden. Der Telenotarzt oder Telefacharzt haben direkten Einblick in das Versorgungsgeschehen in Echtzeit, z.B. durch EKG-Liveübertragung.
Digitales Notfallmanagement erhöht entlang der gesamten Rettungsktte die Datenqualität durch einheitliche Informations- und Kommunikationsstandards. Die Auflagen für den Betrieb und Datenschutz sind gesichert. Auf Seiten des Rettungsdienstes werden sämtliche Informationen zum Patienten digital erfasst und in einer einheitlichen Struktur mit dem Krankenhaus, der Leitstelle und mit dem Telenotarzt geteilt. Nicht nur die Lesbarkeit der Protokolle bietet für die Klinik einen schönen Nebeneffekt, sondern Kliniken können mit diesen Informationen auch weiterarbeiten. So kann der Arzt in der Klinik beim Verfassen eines Entlassungsberichtes, den kompletten Vorbefund des Notarztkollegen per Mausklick übernehmen.
Und nicht zuletzt, können diese Informationen auch in auswertbare Daten exportiert werden, damit statistische Analysen möglich sind.
Die akute Schlaganfallversorgung kennzeichnet sich durch die Vermeidung von zeitlichen Verzögerungen bis zur Bildgebung und Therapie sowie durch das Erkennen und richtige Zuführen des Patienten zum richtigen Versorger aus. Es gibt mittlerweile mehrere Bildgebungsverfahren (CT, MRT) und Therapieverfahren (Thrombolyse oder Thrombektomie), die dem Patienten zur Verfügung stehen. Die Logistik dahinter ist entscheidend, so dass dem Patienten die optimale Versorgung zu kommt. Dazu braucht es ein kommunikatives und kollaboratives Miteinander schon während der Akutversorgung. Entscheidungen müssen auf Basis ausreichender Informiertheit getroffen werden. In unseren Veröffentlichungen zum Schlaganfall konnten wir aufzeigen, dass die Versorgung im Einsatz, aber auch darüber hinaus durch ein sektorenübergreifendes Qualitätsmanagement verbessert werden kann. Die Leitlinien zur akuten Schlaganfallversorgung mit einem Empfehlungsgrad I und einem Evidenzlevel von B betonen die Wichtigkeit der Voranmeldung und des präklinischen Assessments durch Schlaganfallscores. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Publikationen und Studien, die zeigen, dass eine Voranmeldung sich günstig für innerklinische Prozesse auswirkt. Lesen Sie selbst.
Die notfallmedizinische Versorgung von Schwerverletzten ist ein komplexes und dynamisches Einsatzgeschehen und bedarf einer nahtlosen Behandlung in einem zertifizierten Traumazentrum. Der Rettungsdienst kann häufig aufgrund Einschränkungen in Diagnostik und Therapie keine definitive Aussage zur Verletzungsschwere treffen und muss daher meist auf Verdachtsdiagnosen zurückgreifen. Solche Arbeitsdiagnosen bei verletzten Patienten bergen das Risiko zur Fehleinschätzung des Patientenzustands und der Verletzungsschwere. Durch die darauf abgestimmten Prozesse wird eine ressourcenfokussierte Vorbereitung des Schockraumteams und eine effiziente Diagnostik und Therapie in der Notaufnahme (Übergabe, Schockraumbehandlung und Bildgebung) erreicht. Eine systematische Übersichtsarbeit hat gezeigt, dass die telemedizinische Versorgung von Schwerverletzten an der Nahtstelle Rettungsdienst und Klinik durch die telemedizinische Assistenz eines Telenotarztes sowie durch die telemedizinische Voranmeldung positive Effekte zeigt. Eine Kombination dieser digitalen Stratgien wurde bisher noch nicht untersucht. Über eine Bildaufnahmefunktion sollten Bilder und Vitalparameter von der Unfallstelle mit den weiteren Voranmeldedaten direkt in die Notaufnahme geschickt werden, damit sich das Schockraumteam optimal auf den Patienten vorbereiten kann. Missverständnisse hinsichtlich des Unfallmechanismus etc. können verringert bzw. vermieden werden. Eine präklinisch versorgte Verletzung kann zugedeckt bleiben und muss nicht geöffnet werden, weil sich der Facharzt ein „Bild“ davon machen muss. In der Literatur finden sich viele Studien, die den Effekt der Telemedizin im Krankenhaus untersucht haben. Wir haben Ihnen eine Auswahl an Literatur zusammengestellt.
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